Kerner

Würziges Kind der Berge

Großvernatsch und Riesling heißen die Eltern des rassig-würzigen Kerner. Diese in Deutschland gelungene Kreuzung ist nach dem schwäbischen Dichter Justinus Kerner benannt, der bezeichnenderweise in Weinsberg, dem Geburtstort dieser Rebe, lebte und wirkte. In Südtirol findet die robuste Rebsorte vor allem an luftigen Höhenlagen Gefallen und wird deshalb vorwiegend im Eisacktal und im Vinschgau angebaut. Dort erweist sich der Kerner als sehr dankbare Sorte, weil er zwar krankheitsanfällig, dafür aber gut frostbeständig ist und somit auch härtere Winter unbeschadet übersteht. In vielen Ländern ist der Anbau dieser Rebsorte rückläufig, in Südtirol erfreut sich der Kraftprotz unter den Weißen dank seiner fruchtigen Note, großer und auch weiter wachsender Beliebtheit und gilt als ideale Alternative zum Riesling.

Anbaufläche

  • 90 ha, entspricht 1,7 % der Gesamtanbaufläche

Anbaugebiet

  • vorwiegend Eisacktal und Vinschgau

Erziehung

  • vorwiegend auf Drahtrahmen 

Bevorzugter Standort

  • in hohen luftigen Lagen, auf Schotterböden
Bouquet und Charakter

Der Kerner präsentiert sich als kräftiger, starker Wein mit rassig-würziger Note, dessen feine Säuren den Gaumen sehr sanft und angenehm umspielen. Hellgelb bis strohgelb mit grünlichen Reflexen deckt der helle Weiße besonders die fruchtigen Geschmacksnuancen ab: Sommerfrische Fruchtnoten von Apfel, Johannisbeere, Aprikose und Honig überzeugen schnell, sich ein weiteres Glas des charaktervollen Kerner einzuschenken. In seiner Aromavielfalt erinnert er auch manchmal an den Riesling, besonders wenn der Säuregehalt dominiert. Typisch für den Kerner sind auch seine dezente Muskatnote und sein an Gewürzen erinnerndes Aromaspektrum. Die Vinschger und Eisacktaler Kerner mit ihrem fruchtig-feinen Bouquet besitzen durchaus das Potential, sich zu einem neuen Vorzeigewein der Südtiroler Weinwirtschaft zu entwickeln.

Südtiroler Köche empfehlen

Eine dezente, leichte Küche freundet sich gern mit einem würzigen Kerner an. Fisch- oder Gemüseterrinen, Sommersalate, gegrillte Fischspezialitäten und milder Schnitt- oder Frischkäse befinden sich mit dem fruchtig trockenen Weißen in bester Gesellschaft. Ausgezeichnet passen auch eine sommerliche Quiche Lorraine in verschiedenen Varianten oder Sellerieschaumsüppchen mit fein angebratenem Perlhuhnbrüstchen. Fruchtig süße Spätlesen harmonieren hervorragend mit Desserts, die mit Apfel zubereitet sind. Wer den Kerner lieber solo genießen möchte, ist mit dem trinkigen Weißwein auch zum Aperitif bestens bedient. Die empfohlene Serviertemperatur liegt bei 10-12 °C.

Weißweine

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