Die Zillertaler Alpen

Auch wenn der Hauptkamm der Zillertaler Alpen seit 1919 die Grenze zwischen Österreich und Italien markiert, haben die Talschaften nördlich und südlich der Felswände viele Gemeinsamkeiten. Dank der zahlreichen Passübergänge und Joche hat zwischen den Tälern immer ein reger Austausch stattgefunden. Das Zillertal, Tauferer Ahrntal, Eisacktal, Tuxertal und die Nebentäler teilen sich die Traditionen, sowie die Tatsache, eine Schnittstelle zu sein: zwischen Tirol, Salzburg und Südtirol. Die Höhenlage, das Eis und die langen Anfahrten zu den Gipfeln der Zillertaler Alpen waren bis ins 19. Jh. nur für Alpinisten von Interesse. Mit dem Ausbau der Eisenbahnlinie bis Anfang des 20. Jh. fand der Tourismus schrittweise Einzug in die Talschaften der Zillertaler Alpen, die auch heute noch stark von authentischer Bergbauernkultur geprägt sind.

Die Lage:

Die Zillertaler Alpen teilen sich Österreich und das zu Italien gehörige Südtirol. Vom Brennerpass bis zur Birnlücke erstreckt sich das bis zu 3.500 m hohe, zentrale Bergmassiv der Ostalpen. Von den vorwiegend aus Granitgneis bestehenden Gipfeln sind viele vom ewigen Eis bedeckt. Die Untergruppe der Pfunderer Berge wird in diesem Buch noch separat beschrieben.

 

Von Bergen und Gipfeln:

Der Hochfeiler bildet mit über 3.500 m die höchste Erhebung der Zillertaler Alpen. Im Westen der Berggruppe ist der Olperer mit 3.456 m einer der höchsten Gipfel. Der Hohe Weißzint mit 3.371 m ist der Hausberg der Lappacher im gleichnamigen Ahrntaler Seitental. Der Rauchkofel verdankt seinen Namen nicht einer rauchenden Bergspitze, sondern dem dort oftmals sehr rauen Wetter. Zahlreiche Gipfel der Zillertaler Alpen können in Form einer Kletter-, Hoch- oder Skitour begangen werden.

 

Sagen und Mythen:

Es war schon immer recht kalt in Prettau im Tauferer Ahrntal, südlich der Birnlücke. Doch als die Bauern dann auch noch die Birnbäume nördlich der Dörfer absägen wollten, warnte sie die „Sennerin der Kerrahütten“. Ihre Bitte blieb unerhört. Die Bäume wurden gefällt und es wurde kälter und immer kälter. Der Nordwind pfiff und die Gletscher wuchsen. Die Sennerin musste abwandern, denn sie wäre in Schnee und Eis fast erfroren.

 

Die Frau verließ das Tal und es wurde um einen Rockzipfel kälter im Prettauer Tale.

Wandertipps:

Fane Alm

Gehzeit: 03:30 h

Strecke: 11,5 km

Höhenmeter: 350 hm

Schwierigkeitsgrad: leicht


Beim Parkplatz nach dem Dorf Vals (1.370 m) startet die Tour. Hier folgt man dem Milchsteig mit der Markierung Nr. 17 bis zur Jausenstation Kurzkofelhütte. Über eine wildromantische Klamm folgt ein kurzer Anstieg bis zu einer einladenden Almfläche und ab hier geht es weiter über einen flachen Anstieg bis zum Almhüttendorf „Fane Alm“ auf 1.739 m. Der Rückweg erfolgt über dieselbe Strecke.

Auf die Chemnitzer Hütte

Gehzeit: 06:00 h

Strecke: 13,8 km

Höhenmeter: 1.100 hm

Schwierigkeitsgrad: mittel


Diese fast sechs-stündige Wanderung führt auf die Chemnitzer Hütte, ausgehend von Weißenbach bei Luttach (1.334 m), einem Seitental des Ahrntales. Vom Parkplatz beim Innerhofer der Markierung Nr. 24 folgen. Dann links auf den anfangs etwas steileren Weg Nr. 21 anschließend dem flacher verlaufenden Kellerbauerweg Nr. 27 bis zur Chemnitzer Hütte folgen. Für den Rückweg den weniger steilen Weg Nr. 24 über die Göge Alm durch das Trattenbachtal zurück zum Parkplatz gehen. Die Wanderung bietet eine eindrucksvolle Aussicht auf den Turnerkamm und den Großen Möseler.

Wildseespitze

Gehzeit: 07:20 h

Strecke: 18,4 km

Höhenmeter: 1.239 hm

Schwierigkeitsgrad: schwer


Die sechs-stündige Bergtour führt über 1000 hm zur geschichtsreichen Landshuter Europahütte. Vom Parkplatz bei der vierten Kehre der Pfitscher-Joch-Straße geht der Weg Nr. 4 ab, dann auf Nr. 4A zügig ansteigend an der Griepalm vorbei. Auf ungefähr 2.300 hm mündet der Pfad in den Weg Nr. 3, der die freien Berghänge quert; auf dem letzten Kilometer etwas steiler bis zur Landshuter Europahütte (2.693 m). Wer genügend Kraftreserven, Trittsicherheit und etwas Klettererfahrung hat, geht weiter bis zur Wildseespitze (2.733 m), das sind zusätzlich anderthalb Stunden hin und zurück. Rückweg wie Hinweg. Angaben ohne Wildseespitze: 06:00 h | 15,2 km | 1.039 hm

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