Goldmuskateller

Der Star unter den Dessertweinen

Als die Römer 15 v. Chr. ins damals rätisch besiedelte Südtirol vordrangen, fanden sie bereits eine florierende Weinkultur vor. Im Zuge der Romanisierung nahmen die Bewohner des Landes, so vermutet man heute, die attraktive Rebsorte mit ihren süßen und wohlschmeckenden Weintrauben gerne in ihr Genussrepertoire auf. Der Goldmuskateller liebt die wärmende Sonne, weshalb diese Rebe in tiefen Lagen des sommerheißen Etschtals zwischen Salurn und Meran besonders gut gedeiht. Die Sorten der Muskatellerfamilie gehören zu den ältesten Rebsorten der Welt und sind wegen ihrer besonders beliebten Muskataromen in fast allen Weinbaugebieten der Erde anzutreffen. In Südtirol dominiert der Goldmuskateller; lediglich rund um Bozen wird vereinzelt auch der weiße oder grüne Muskateller, umgangssprachlich als „Pfefferer“ bezeichnet, angebaut.

Anbaufläche

  • 86 ha, entspricht 1,6 % der Gesamtanbaufläche

Anbaugebiet

  • im Überetsch, Unterland, Etschtal und im Bozner Talkessel

Erziehung

  • auf Pergel und Drahtrahmen 

Bevorzugter Standort

  • warme, tiefere Lagen
Bouquet und Charakter

Die längliche Traube des typischen Südtiroler Goldmuskatellers trägt tief goldgelbe Beeren, die locker zusammenhängen. Bereits die Frucht schmeckt umwerfend süß und köstlich, der Geruch erinnert stark nach Muskatnuss. Auch der Wein leuchtet kräftig goldgelb mit grünlichem Schimmer und duftet zart, aber ganz unverkennbar nach würzigem Muskat. Der süße, dichte und lang anhaltende Geschmack dieses Dessertweins par excellence lässt Nuancen von Zitrusfrüchten, Rosenblüten, Pfirsichen, Marillen und Vanille erkennen, sein großes Spektrum an Geschmacksnoten umschließt häufig auch Aromen von Zitronenmelisse und Bratäpfeln. Unter den Südtiroler Goldmuskatellern stechen ganz besonders die Spätlesen hervor. Das Aroma wird durch die späte Ernte noch viel intensiver. Bei Süßweinprämierungen mischen Südtiroler Goldmuskateller häufig an vorderster Front mit!

Südtiroler Köche empfehlen

Der Goldmuskateller liebt die Gesellschaft typischer Südtiroler Desserts, wie Krapfen, Strudel und Blechkuchen, aber auch süßer Köstlichkeiten mit mediterranem Touch, wie beispielsweise Muskatellertraube mit Zitroneneis und Olivenaroma. Vortrefflich harmoniert der Passito - der als Süßwein ausgebaute Muskateller - auch zu Käse, insbesondere zu reifen Blauschimmelkäsesorten wie Gorgonzola. Trocken ausgebaut mundet der Goldmuskateller allerdings auch sehr gut als Aperitif, da er mit seiner natürlichen Restsüße und der verspielten Säure ein wunderbarer „Appetizer“ ist. Als Serviertemperatur empfehlen Südtiroler Köche 8-12 °C. 

Weißweine

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