Die Latemargruppe

Bergparadies in den Südtiroler Dolomiten

Mit ihren sanften Almen und duftenden Wäldern, aus denen stolze Gipfel anmutig hervorbrechen, lockt die Latemargruppe Wanderer das ganze Jahr über mit einzigartigen Bergerlebnissen. Das den Latemar umgebende Plateau besteht großteils aus Porphyr und zeichnet sich durch sanfte Formen aus, die einen faszinierenden Kontrast zu den felsigen Gipfeln aus Schlerndolomit bilden. Der Name des Gebirgsstocks geht vermutlich auf das Altladinische „cresta de Lac-te-mara“ zurück, was so viel bedeutet wie „Bergkamm über dem See Kar“, also auf den anliegenden Karersee anspielt, welcher eines der Highlights des Gebiets ist. So kommt es auch, dass sowohl der Karersee als auch der Latemar so manche sagenhafte Geschichte zu erzählen wissen ...

Die Lage:

Die Latemargruppe grenzt ans Trentino, genauer gesagt ans Fassatal. In Südtirol wird sie von Obereggen im Westen, vom Karersee im Norden und dem Reiterjoch im Südwesten eingegrenzt. Nordöstlich trennt der Karerpass den Latemar vom Rosengartenmassiv. Von dort aus, aber auch über die Westhänge, erstrecken sich die Skigebiete, die den Latemar auch im Winter beliebt machen.

 

Von Bergen und Gipfeln:

Das Latemarmassiv besteht aus mehrschichtigem Sedimentgestein, durch welches sich auch Magmaablagerungen und Schichten aus versteinertem Korallenriff ziehen. Der höchste Gipfel ist mit 2.842 m der Diamantiditurm, auch Westliche Latemarspitze, Großer Latemarturm oder früher Latemar-Hauptturm genannt. Neben diesem erheben sich die Westtürme, die auch „Latemarpuppen” genannt werden. Ihr unnahbarer nördlicher Anblick täuscht – vom Süden sind sie einfach zu besteigen. Ebenso am Hauptkamm gelegen ist die Latemarspitze, auch als Östliche Latemarspitze oder im Italienischen als Schenón bekannt. Der hufeisenförmige Gebirgsstock kann in zwei Untergruppen geteilt werden: die nördliche Gruppe verläuft von der Poppekanzel bis zur Torre dei Muss, während die zweite rund um den Monte Agnello zu finden ist.

 

Sagen und Mythen:

Als das Hirtenmädchen Minega ein goldenes Messer fand, brachte sie es seinem Besitzer zurück. Dieser freute sich so sehr darüber, dass er dem Mädchen eine Puppe versprach. Minega erzählte einer fremden Frau davon – diese gab ihr den Rat, keine Puppe mit seidenem Kleid zu wählen, denn der Mann besitze noch viel Wertvolleres. So tat das Mädchen wie ihr befohlen ward und verwünschte die Puppen, indem sie rief: „Puppen von Stein mit seidenen Fetzen, bleibt dort und schaut euch den Latemar an!“. Daraufhin ertönte schauriges Gelächter aus dem Wald und die Puppen wurden zu Stein.

 

Noch heute sieht man ihre Seidenkleider in der Sonne glänzen.

Wandertipps:

Vom Karerpass zum Labyrinthsteig

Gehzeit: 03:00 h

Strecke: 8,5 km

Höhenmeter: 230 hm

Schwierigkeitsgrad: leicht


Eine erlebnisreiche Wanderung führt über eine 8,5 km lange Strecke vom Karerpass zum Labyrinthsteig. Der Weg Nr. 21 führt zunächst zur Almhütte Mitterleger. Dort beginnt – mit Nr. 20 markiert – der abenteuerliche Labyrinthsteig, der durch und über bizarre Felsbrocken führt und einen tollen Ausblick auf den Rosengarten bietet. Die Rundwanderung führt nach ca. 3 Stunden über die Markierungen Nr. 18 und 21 wieder zurück. Mit nur 230 hm ist die Wanderung auch für gehfreudige Kinder geeignet.

Zur Latemarhütte 

Gehzeit: 03:00 h

Strecke: 6 km

Höhenmeter: 680 hm

Schwierigkeitsgrad: mittel


Von Obereggen aus führt eine Bergwanderung zur bewirtschafteten Latemarhütte. An der Bergstation des Sessellifts Oberholz beginnt der Weg Nr. 18 zur Gamsstallscharte und führt dann weiter, der Nr. 516 folgend, zur Latemarhütte. Zurück geht’s wieder den Weg Nr. 516 und dann den Weg Nr. 22 entlang und mit dem Sessellift abwärts.

Latemarspitze

Gehzeit: 06:00 h

Strecke: 9,3 km

Höhenmeter: 1.221 hm

Schwierigkeitsgrad: schwer


Bei der anspruchsvollen Tour vom Karerpass zur Östlichen Latemarspitze gilt es 9,3 km und 1.221 hm zu bewältigen. Verlauf: Beim Forstweg Nr. 17 links abbiegen auf die Forststraße Nr. 517, die in einen Steig überläuft und zur Malga Vallance führt, dann weiter den steileren Weg Nr. 517B. Zum Schluss gibt es noch zwei kleine Kletterstellen, dann ist der Gipfel erreicht. Der Rückweg bleibt gleich, insgesamt dauert die Tour ca. 6 Stunden.

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