Borretsch

Borago officinalis

Borretsch, auch als Gurkenkraut oder Kukumerkraut bekannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Raublattgewächse. Der Name Gurkenkraut für Borretsch leitet sich von dem gurkenartigen Geschmack der Blätter ab. Der einjährige Borretsch stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo er wild wächst. Nach Mitteleuropa kam das Kraut erst im späten Mittelalter. Es ist ein beliebtes Kraut für traditionelle Bauerngärten. Die Borretschpflanze kann bis zu 80 cm hoch werden, ihr Stängel ist hohl aber kräftig und genauso wie die Blätter behaart. Am Stängelende bilden sich sternförmige Blütenstände. Seine blauen Blüten, die fast den ganzen Sommer über blühen, sind eine beliebte Bienenweide. ACHTUNG!! Beim Sammeln von Borretsch aufpassen - er kann die Haut leicht reizen. Das Öl ist zur Behandlung von Neurodermitis gut geeignet, frisch verzehren sollte man ihn allerdings nur in Maßen, da er leberschädigende und krebserzeugende Stoffe enthält, die sogenannten Pyrrolizidinalkaloide. Daher ist das Kraut, obwohl von der Medizin auch Heileffekte nachgewiesen wurden, nicht als Medikament zugelassen.

Standort:

  • sonnige und halbschattige Standorte und humose, nicht zu trockene Böden

Sammelzeit:

  • Juni bis August

Anbau:

  • Borretsch wird ab April bis Juni direkt im Garten gesät und zählt zu den Dunkelkeimern. Man bedeckt die Samen daher mit Erde. Da die großwüchsigen Pflanzen sich breit und kräftig entwickeln, sind zu dicht stehende Sämlinge später zu entfernen. Der Borretsch ist in Pflege und Anforderungen relativ anspruchslos. Er hat eine äußerst positive Wirkung auf den Boden und eignet sich hervorragend zur Gründüngung.
Geschmack und Verwendung in der Küche

Borretsch ist ein echter Geheimtipp, was das Würzen von Gerichten mit Kräutern angeht. Die Blätter enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, wie z.B. Vitamin C und Kalium. Am aromatischsten sind die jungen saftigen Blätter. Die Blätter des Borretschs riechen und schmecken leicht erfrischend, gurkenähnlich und leicht zusammenziehend. Das frische Kraut eignet sich für Salate, Eierspeisen, Saucen, Suppen, Aufläufe und zum Verfeinern von Fischgerichten. In Teig getaucht und frittiert werden diese gar zu einem köstlichen Snack. 

Heilwirkung

Borretsch wirkt schleimlösend, blutreinigend, entschlackend, schweißtreibend und entzündungshemmend. Er wird zur Behandlung von Husten, Rheuma, Hauterkrankungen und Kinderkrankheiten verwendet. Da die Pflanze giftige Stoffe enthält, sollte sie nur in Maßen und möglichst nur äußerlich verwendet werden. Die Borretschblüten können als Tee verwendet werden. Ergänzend neben anderen Heilmitteln wird Borretsch oft bei Blasenkatarrhen angewendet. Bei den Anwendungsgebieten steht die entschlackende Kur gegen Frühjahrsmüdigkeit im Vordergrund. Borretsch beruhigt besonders die Nerven. Aus der ganzen Pflanze gewinnt man heute das Borretschöl, welches hauptsächlich zu kosmetischen Zwecken genutzt wird und aufgrund seines hohen Anteils an Linolsäuren auch bei Hauterkrankungen eingesetzt wird.

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