Holunder

sambucus nigra

Der schwarze Holunder ist ein bis zu 7 m hoher Strauch. Die weißen Blüten läuten den Frühsommer ein und jede einzelne Blüte sieht aus wie ein winziger Stern. Im Spätsommer entwickeln sich aus diesen Blüten violett-schwarze Beeren. Der Schwarze Holunder wird auch Holderbusch oder Fliederbusch genannt und gehört der Familie der Geißblattgewächse an. In ländlichen Gegenden wird dem Holunder eine abergläubische Bedeutung beigemessen. Dort wird der Strauch häufig in der Nähe von Häusern, Scheunen oder Ställen gepflanzt. Er galt früher als Wohnsitz der Hausgötter, die den Hof vor Unheil beschützten. Heutzutage wird er hauptsächlich wegen seiner Heilwirkung angebaut. Seine Anwendung wurde bis in die Steinzeit nachgewiesen. ACHTUNG!! Unreife und rohe Holunderbeeren sind ungenießbar und führen zu Übelkeit und Erbrechen. Neben dem schwarzen Holunder gibt es zwei nahe verwandte Arten: Den roten Holunder (Sambucus racemosa) und den Zwergholunder (Sambucus ebulus). Die rund 1,5m hohe Staude bildet schwarze Beeren, deren Giftigkeit nicht zu unterschätzen ist.

Standort:

  • sonnig bis halbschattig; oft auf steinigen, kalkarmen Lehmböden zu finden

Sammelzeit:

  • Blüten im Juni und Juli, Beeren im September und Oktober

Anbau:

  • Holunder ist nicht sehr anspruchsvoll. Er gedeiht fast überall und ist äußerst frosthart.
Geschmack und Verwendung in der Küche

Holunder ist ausgesprochen vielseitig in der Küche verwendbar. Die Blüten können zu Holundersaft oder Sekt verarbeitet werden. Die Blüten in einen dünnen Pfannkuchenteig getaucht und gebacken, ist ein beliebtes Frühsommergericht. Die vollreifen Beeren können zu Saft, Likör, Wein, Mus oder Marmelade verarbeitet werden.

Heilwirkung

Der Holunderstrauch ist hilfreich in seiner ganzen Fülle. Jeder Teil des Strauches hat seine eigene Heilkraft und Verwendung - die Blätter, die Blüten, die Beeren und die Rinde. Pfarrer Kneipp sagt: „Vor dem Holunderstrauch musst Du den Hut abnehmen, weil er so hilfreich ist.“ Wenn es keine anderen Heilmittel in der Natur gäbe, der Holunderstrauch allein könnte gegen viele Krankheiten helfen. Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Holunderblüten und in den Holunderbeeren. Sie sind ein traditionelles Mittel gegen Fieber, Schnupfen, Heiserkeit, Erkältung, Rachenkatarrh, Grippe (vorbeugend und zur Schwitzkur), Husten, starke Verschleimung, lindern Stirnhöhlenentzündungen und steigern die Abwehrkräfte. Die Blüten wirken schweißtreibend, verbessern die Bronchialsekretion und sind schwach harntreibend. Ein Holunderbad beruhigt die Nerven. Der Tee ist auch ein beruhigendes Mittel bei Kopf-, Zahn- und Ohrenschmerzen. Die Holunderbeeren wirken wie auch die Blüten bei Erkältungskrankheiten, bei Lippenherpes und Durchfall. Die Blätter des Holunderstrauches eignen sich als Tee zur Blut-, Blasen-, und Nierenreinigung. Die langsam getrockneten Beeren können als Teeaufguss (nicht aufkochen) hervorragend zur Vorbeugung gegen Grippe verwendet werden.

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