Anis

Pimpinella anisum

Der Anis gehört zur Familie der Doldenblütler und stammt ursprünglich aus Asien und den südöstlichen Mittelmeerländern. Er wurde schon von den Ägyptern, Griechen, Römern und Arabern als Gewürz- und Heilpflanze genutzt. Durch den Anbau in Klostergärten von Mönchen und Nonnen, hielt der Anis in Mitteleuropa Einzug. Kringel aus Anis wurden gerne von der Braut an ihrem Hochzeitstag an besonders beliebte Gäste verteilt. Der Anis wurde in vielen ländlichen Gebieten auch als Aphrodisiakum in flüssiger Form verwendet. Heute ist der Anis nicht nur als Heil- und Gewürzpflanze bekannt, sein ätherisches Öl wird auch gerne in hochprozentigen Schnäpsen eingesetzt: Bei den Griechen ist es der Ouzo, bei den Franzosen der Pastis, bei den Türken der Raki und bei den Italienern der Sambucco.

Standort:

  • warme, mäßig feuchte, windgeschützte Standorte und leichte bis mittelschwere kalkhaltige Böden

Sammelzeit:

  • Frühherbst (kommt kaum wildwachsend vor)

Anbau:

  • Aussaat von Mitte April bis Anfang Mai auf kalkhaltigem Boden an einem warmen, mäßig feuchten, sonnigen und windgeschützten Standort.
Geschmack und Verwendung in der Küche

Die Anisfrüchte haben einen typisch süß-aromatischen Geschmack. Anis würzt süße wie herzhafte Speisen. Desserts, Plätzchen, Lebkuchen, Brot oder Gewürztees verleiht er sein charakteristisches Aroma. Damit sich die volle Würze der Anisfrüchte entfalten kann, sollten sie vor der Verwendung zerkleinert werden. Zur Verfeinerung herzhafter Speisen empfiehlt es sich, den zerstoßenen Anis in etwas Öl oder Butterschmalz zart anzurösten. 

Heilwirkung

Anis gilt als schleimlösendes und auswurfförderndes Mittel. So sind Anisfrüchte häufig Bestandteil von Hustentees. Das ätherische Anisöl findet sich in vielen Hustenmitteln. Weiterhin ist Anis für seine krampflösende und blähungstreibende Wirkung bekannt, weshalb er gern als Zutat von Verdauungsschnäpsen Verwendung findet. In Indien ist es z.T. üblich, Aniskörner nach dem Essen zu kauen. Hier kommt neben der verdauungsfördernden Wirkung auch die antibakterielle Wirkung auf Zähne und Zahnfleisch zum Tragen. In der Volksheilkunde zählt Anis zudem zu den Heilpflanzen, die die Milchbildung fördern sollen. Daher sind Anissamen auch in Stilltees enthalten.

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