Vernatsch

Die Meraner Kurtraube

Gesellige Gemütlichkeit ist in Südtirol untrennbar mit dem Vernatsch verbunden. Vielen ist er vor allem für seine berühmten Lagenweine Kalterersee, Meraner oder St. Magdalener bekannt. Der Farnatzer oder Vernetzer, so der ursprüngliche Name dieser ältesten autochthonen Rebsorte Südtirols, erhellte schon im Mittelalter die Gemüter genussfreudiger Menschen. Seit dem 16. Ih. gaben Groß-, Mitter-, Tschaggele-, Kugele-, Grau-, Kleinvernatsch und weitere Variationen einander ein variationsreiches Stelldichein in den bäuerlichen Weingärten. Um 1950 begannen Winzer mit dem ertragreicheren Ausbau des Groß- oder Edelvernatsch, der im Meraner Raum vor allem als Kurtraube Furore machte. Heute genießt dieser vielfältige Rote dank seines fruchtig frischen Trinkerlebnisses große Beliebtheit.

Anbaufläche

  • 885 ha, entsprechen 16,5 % der Gesamtanbaufläche

Anbaugebiet

  • in allen Weinbaugebieten Südtirols vertreten

Erziehung

  • fast ausschließlich auf Pergel 

Bevorzugter Standort

  • sowohl Schwemm- als auch Schotterböden
Bouquet und Charakter

Angenehm fruchtig und frisch mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Mandelton und dem Duft von Veilchen, Kirschen oder Johannisbeeren ist der leichte, milde Vernatsch seit jeher der gesellige Begleiter der Südtiroler: beim Törggelen, beim gemütlichen Plausch und selbstverständlich als ideale Speisenbegleitung zu einheimischen Spezialitäten. Der gerbstoffarme Vernatsch zeigt je nach Lage ganz individuelle, gebietstypische Züge. Der St. Magdalener von den sonnenverwöhnten Hängen bei Bozen gilt als besonders füllig, während der Kalterer See Auslese dem Gaumen weich und milde schmeichelt. In Meran hingegen bringt der Vernatsch seine würzige Seite ans Tageslicht. Im Vinschgau ist er besonders fruchtbetont. Der hell- bis rubinrote Wein wird rasch trinkreif und am liebsten jung getrunken, idealerweise innerhalb von drei Jahren.

Südtiroler Köche empfehlen

Als Speisenbegleiter ist der Vernatsch ein regelrechter Alleskönner. In seiner Vielfalt passt er ganz ausgezeichnet zur herzhaften Südtiroler Küche, wie zu Speck, herbstlicher Selchplatte, natürlich zu gebratenen Kastanien, Käsevariationen und traditioneller Hausmannskost. Erstaunlicherweise gesellt er sich auch gut zu leichten mediterranen Spezialitäten, wie beispielsweise Basilikumteigtaschen mit Kirschtomaten und Zitronenthymian. Je nach Speisenwahl und Jahreszeit kommen die Vorzüge eines Vernatsch bei 12-14 °C am besten zur Geltung. Moderat im Alkoholgehalt trinkt sich der unaufdringliche Wein auch gerne „einfach so“ zu Schüttelbrot oder Schwarzbrot mit frischer Butter und Schnittlauch. 

Rotweine

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